Im Ostseebad Rerik (Kreis Bad Doberan) entsteht ein Haus des Gastes. „Mit dem Haus wird die Attraktivität des Ostseebades erhöht. Die neue Begegnungsstätte ermöglicht zusätzliche Angebote insbesondere in der Vor- und Nachsaison. Durch kulturelle Veranstaltungen, gastronomische Versorgung und einen Bibliotheksneubau werden beispielsweise Anreize geschaffen mehr Touristen nach Rerik zu holen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Jürgen Seidel am Dienstag in Schwerin.
Die ehemalige Gaststätte „Kösterschün“ wird zu einem Haus der Begegnung mit integrierter öffentlicher Toilette um- und ausgebaut. Aufgrund der zentralen Lage im Ort ist das Haus erste Anlaufstelle von Touristen in Rerik. „Die künftige Begegnungsstätte erhält eine Bühne und kann dadurch für kulturelle Veranstaltungen aller Art genutzt werden“, sagte Seidel. „Zusätzlich wird eine Bibliothek im Nebengebäude gebaut. Die bisherigen Räume in der Kurverwaltung sind auf Grund der steigenden Nachfrage durch Einheimische und Gäste im Ort zu klein geworden.“
Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Gemeinde bei den Gesamtinvestitionen in Höhe von über einer Million Euro mit einem Zuschuss von über 750.000 Euro. Die Mittel werden aus der Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) und dem „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums“ (ELER) bereit gestellt. Mit den ersten Umbauarbeiten wird noch in diesem Jahr begonnen. Ende 2011 soll die Begegnungsstätte mit dem neuen Anbau fertig gestellt sein.
Die Stadt Rerik verfügt derzeit nicht über eigene Räume mit Bühnenbereich. Geplant sind Veranstaltungen wie Vorträge, Lesungen, Theater/Kabarett, Musik- und Filmabende sowie Sport- und Fitnessangebote. Neben Informationsmaterialien für die Touristen sollen Ausstellungen und ein wöchentlicher Bio-Markt angeboten werden. Die gastronomische Versorgung der Gäste bei den Veranstaltungen ist durch eine Bar und eine kleine Küche gesichert. Direkt neben dem „Kösterschün“-Haus wird der Bibliothek-Neubau errichtet. Dieser erhält einen separaten Zugang zum benachbarten Heimatmuseum. Der Außenbereich zwischen Alt- und Neubau wird bei Veranstaltungen und Märkten in die Nutzung mit einbezogen.
In Rerik haben sich die Übernachtungszahlen von Anfang der 90er Jahre an bis heute verdreifacht. Wurden 1991 rund 190.000 Übernachtungen im Ort zwischen Ostsee und Salzhaff registriert, so sind es 2009 bereits 600.000 gewesen. Das am Salzhaff gelegene Ostseebad verfügt über 3.500 Betten. Um Rerik gibt es darüber hinaus drei Campingplätze. Diese sind familienfreundlich und bieten jeder Altersgruppe ein reichhaltiges Aktivitäten- und Erholungsangebot. Auf dem 5-Sterne-Campingplatz „Ostseecamp Seeblick“ kann man beispielsweise in Bungalows, Mobilheimen und Appartements sogar ganzjährig campen.
Pressemitteilung Nr. 325/10 – 19.10.2010 – WM – Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus
Es gab eigentlich in Rerik alles was zur Infrastruktur eines Ostseebades gehörte. So wurde das Kino mit 300 Plätzen aufgegeben und später auch das Lesecafe. Stattdessen entstanden Ferienburgen aus den Häusern. Leider hatte man nach der Wende gar keine Absicht über den Fischerortstatus hinauszukommen. Alle Ansätze die einmalige Lage und das umliegende Potential wirksam für den Tourismus zu nutzen, wurden verpönt und als Größenwahnsinn verschrien. Dann klingt es nun doch seltsam, dass man plötzlich doch mehr Besucher mag und dessen Ansprüche erfüllen möchte.
Ein Beispiel von der Weitsicht der Planer war, dass man einen hiesigen Existenzgründer der sich anschickte was für einen anspruchsvollen, sauberen Strand zu tun auslachte.
Antwort: Was die See bringt, dass holt sie auch wieder! Nun ist man plötzlich anderer Meinung, nachdem sich Beschwerden häuften und das alljährliche Seegras zum Himmel stinkt. Mit dessen Konzept war gleich einen Weiterverwertung des Materials verbunden. …. hoch ökologisch!
So ist es jetzt auch nicht verwunderlich, dass außer der Kirche kein Saal für Veranstaltungen da ist. Die Heulbojen stehen immer noch im Regen! Ideen und Vorschläge gab es genug, denn wer wollte gern arbeitslos bleiben.
Hören wollte es keiner, da der schon sein Schäfchen im Trockenen hatte, keine Konkurrenz braucht, weswegen Rerik nicht größer werden darf.
Ich ganz persönlich kann dies nicht einschätzen, weil ich die Entwicklung des Ostseebades aufgrund meines Alters erst seit knapp 1998 intensiv verfolge. Auch wenn die Stimme sehr kritisch ist, muss ich sagen hier wurde dezent entwickelt, so das das Ostseebad auch den Charme des Fischerörtchen behalten hat und dies ist meiner Meinung auch gut so.
Ich persönlich denke, die Entwicklung des Ostseebades ist auf politischen Willen so erfolgt und bei den politischen Vertretern handelt es sich um von den Einwohnern gewählte Vertreter die deren Interessen umsetzten. Eine gewisse Infrastruktur rentiert sich auch nur bei genügend Besuchern, wie zum Beispiel das erwähnte Kino. Wäre Rerik zu einer touristischen Hochburg ausgebaut worden, hätte sich solch eine Einrichtung vielleicht im Sommer rentiert, aber im Winter auch nicht. So hätten die Einwohner um die es übrigens bei einer strukturellen Entwicklung eines Ortes im Vordergrund gehen sollte, auch nichts gewonnen. Wie man sieht ist jede Entscheidung ein zweischneidiges Schwert